Einer „verrückten“ Idee folgen

Dieser kleine Bericht dient dazu, dich zu ermuntern, deiner inneren Stimme zu folgen auch wenn dein Verstand und wer sonst noch alles dir tunlichst davon abrät, einer Idee nachzugehen. Etwas konkreter: Manchmal stehen wir vor einem Problem bzw. vor einer ungelösten Situation und fragen uns, was wohl die Lösung des Ganzen sei. Natürlich freuen wir uns, wenn es schnelle und einfache Lösungen gibt, für die möglichst wenig investiert und Aufwand betrieben werden müssen. Wir mögen es meistens recht bequem und wollen möglichst unkompliziert innerhalb unserer Komfortzone verbleiben. Doch was, wenn uns eine Idee in den Kopf kommt, die eigentlich, vom Verstand her betrachtet, komplett unrealistisch und darüber hinaus noch waghalsig und vielleicht sogar verrückt scheint? Oh nein, könntest du denken, bin ich jetzt verrückt geworden?

So erging es mir nach einer Weisheitszahn – Operation, die erwartungsgemäß sehr anstrengend und auch kompliziert verlief. Die Schmerzen ließen nicht nach, die Heilung der Wunde fühle sich für mich sehr schleppend an. Mein Gemütszustand war eher auf einem gewissen Tiefstand angelangt, als ich plötzlich das Bild vor Augen hatte, auf einem hohen Berg zu stehen und in das wundervolle weite Tal zu schauen. Einen Anblick, den ich aus meiner Zeit in Schottland noch gut in Erinnerung habe. Das Bild verschwand nicht mehr.

Sollte ich jetzt allen Ernstes mit einer sich längst noch nicht beruhigten Zahnwunde und Zahnschmerzen eine Reise in die Berge antreten, obwohl auch mein Kontostand dies nur mit einem augenverdrehenden Kopfschütteln kommentierte? Kräftezehrend waren die vergangenen Tage ja auch gewesen…

Egal, dieses Bild hatte sich verfestigt und meine Seele zog es mit allen Fasern hoch auf einen Berg. Ich buchte für uns hier und da paar Übernachtungen und das Wunder konnte starten. Plötzlich lösten sich Widerstände, mit denen ich fest gerechnet hatte, in Luft auf und selbst die Kälte erwies sich als tolle Beruhigung für sämtliche Nerven im Mundbereich.

Wir besuchten Dresden, die Festung Königstein, die bereits einen beeindruckenden Ausblick in die Weite und Schönheit der Landschaft gewährte. Und dann stand ich da oben auf der Bastei des Elbsandsteingebirges, die Sonne schien und erleuchtete den zu meinen Füßen liegenden riesigen Strom, die Elbe. Und da war das Gefühl des kompletten inneren Friedens, das mir soviel Kraft und Vertrauen gab, den nächsten Tagen und Wochen voller Zuversicht entgegen zu sehen. Die Kälte des Winters viel von mir ab. Genau hier musste ich stehen, um aufzutanken, den Mut und Willen zu finden, mit voller Kraft das Leben wieder zu genießen!

Ganz nebenbei sah ich, dass auch meine Kinder fasziniert und interessiert durch die Gegend hüpften, insbesondere beim Abstieg durch die ursprüngliche Gesteinswelt der Schwedenlöcher. Immer wieder beeindruckend, dass auch die uns direkt umgebenden Menschen davon profitieren, wenn wir unseren Ideen folgen! Einmal rutsche ich auf einer Eisfläche aus, habe allerdings seitdem keine Schulterschmerzen mehr, die sich seit paar Wochen eingeschlichen hatten. Wunderschön war es auch am Amselsee bei Rathen, auf dessen gefrorene Oberfläche die Kinder kleine Zapfen warfen, was sehr uhrige Geräusche erzeugte, die in der Schlucht wiederhalten. Zu der Jahreszeit war auch weit und breit kein anderer Mensch unterwegs. Nach Anspannung folgt Entspannung und so besuchten wir am letzten Tag ein wenig besuchtes und gut ausgestattetes Freizeit- und Wellnessbad, das an dem Tag auch „special offers“ bereithielt. An dem Tag besorgte ich mir dann auch endlich Nelkenöl, dass etwas verstaubt in einer Apotheke sein Dasein fristete, jedoch wundervoll zur Linderung und Heilung beitrug!

Meine Seele dankte mir den Ausflug mit viel neuer Kraft, Elan und natürlich war mein Konto am Ende des Monats ausgeglichen.