Unsicherheit

Sich seiner selbst nicht sicher sein

Eine junge Dame betritt meine Praxis. Sie beschreibt, dass sie zeitweise über ihre Kräfte hinaus arbeitet, nicht mehr wirklich zur Ruhe kommt und viele Projekte gleichzeitig am Laufen hat und entsprechend körperliche Symptome entwickelt hat.

Während der Behandlung darf ich in alte Leben reinschauen. Für Menschen, die sich nicht mit der Reinkarnation anfreunden können, kann die auftauchende Situation auch einfach repräsentativen Wert haben: Eine Szene, die uns als Schlüssel dient, um uns in unserem Verhalten besser zu verstehen.

Jedenfalls sah ich Bilder von einer Klosterschülerin, die sehr streng erzogen worden ist. Während ihrer Zeit im Kloster wurde ihr Verhalten antrainiert, das nicht ihrem eigenen natürlichen Bedürfnissen entsprach. Sie wurde also von ihren eigenen Vorlieben, auch unter Strafe, entfremdet. Die Folge war, dass diese Klosterschülerin schlussendlich gar nicht mehr erspüren konnte, was für sie gut ist. Eine kurze Sequenz war zum Beispiel das sehr frühe Aufstehen, wodurch die eigene innere Uhr ignoriert wurde. Da schlussendlich der ganze Tag sehr stark durchgeplant war, blieb keine Zeit, um herauszufinden, was sie selber will und ihr gut tut.

Was in diesem Leben als Klosterschülerin jedoch noch stärkere Auswirkungen auf sie hatte, war die Tatsache, dass sie ständig auf ihre Fehler hingewiesen worden ist. Jeder Mensch macht ständig „Fehler“, da wir keine Maschinen sind. Auf jeden auch noch so kleinen Fehler erfolgte sogleich eine kleinere oder größere Form der Bestrafung, so dass sie kaum bzw. kein Vertrauen in ihre Fähigkeiten erlangen konnte und egal was sie machte, Angst davor hatte, Fehler zu machen, bestraft zu werden und schließlich war es soweit, dass sie sich selbst bei jeder ihrer Tätigkeiten in Frage stellte.

Deutlich wurde in dieser Szene auch, dass diese Unsicherheit bzw. Einschüchterung seitens der Klosterschule erwünscht war: unsichere Menschen sind sehr leicht zu lenken. Sie sind darauf bedacht, bloß keine Fehler zu begehen und hinterfragen natürlich die Situation in der sie leben und diejenigen, die ihnen Anweisungen geben, nicht.

Was hat das Ganze jetzt mit der Dame zu tun, die sich selbst permanent überfordert? Aufgrund ihrer Unsicherheit, die ihr anerzogen bzw. indoktriniert wurde, war sie sich selbst nie gut genug, hat ständig Selbstzweifel bei dem was sie tut. Um dies zu kompensieren, bildet sie sich immer weiter fort und versucht sich immer mehr zu perfektionieren. Dies Verhalten verfolgt sie bis zur Erschöpfung, da sie ja auch gelernt hat, ihre eigenen Bedürfnisse zu ignorieren. Sie ist von sich selbst entfremdet.

Anschließend habe ich gebeten, sie von dieser Indoktrinierung zu erlösen und ihr dabei zu helfen, zu einem Urvertrauen zurückzukehren, dass sie so wie sie ist perfekt ist. Indem diese Bilder angeschaut werden, dem Mensch ins Bewusstsein gelangen, kommen sie ans Licht und wirken nicht mehr unterbewusst weiter.

Natürlich stelle ich mir die Frage wie Menschen etwas beigebracht werden kann, ohne sie zu unsicheren und ängstlichen Wesen zu machen, die aufgrund ihrer Verunsicherung leicht herumzukommandieren sind. Dazu fällt mir zum Beispiel das natürliche Erlernen der Sprache ein: Kaum ein Elternteil käme auf die Idee, einem Kind jedes mal das falsch ausgesprochene Wort zu korrigieren oder es sogar dafür zu bestrafen. Es wird einfach viel mit dem Kind gesprochen und irgendwann kann es eben auch mitreden bzw. das Kind fragt selbstständig nach dem Namen eines Gegenstandes, indem es darauf zeigt.

Der Sinn des Lebens

Diese Frage nach dem Sinn des Leben beschäftigt mich seit meiner Kindheit und seit dem modelliere ich ständig an der Antwort. Immer wieder nehme ich Abstand, schau mir die Frage aus der Ferne an, dann gehe ich wieder zurück und füge ein neues Teil hinzu. So entsteht für mich persönlich ein immer klareres und befriedigenderes Bild als Antwort auf diese Frage. Natürlich kann ich wie jeder Künstler dieses Bild nur aus mir selbst heraus kreieren: Aus meinen Erlebnissen, Erfahrungen und aus den Begegnungen mit anderen Menschen und Büchern. Am liebsten mag ich jedoch die Antworten, die in mir selbst entstehen, denn sie fühlen sich für mich am echtesten an.

Mein geschaffenes Kunstwerk als Antwort nach dem Sinn des Lebens ist natürlich sehr facettenreich und noch nicht fertig und vermutlich werde ich bis zu meinem Lebensende daran mit Freude arbeiten. Das jetzige Modell hat für mich jedoch Bestand, es gibt mir die Antwort und den Halt, den ich für den jetzigen Moment benötige.

Ich lasse dich gerne einmal den Blick in meine Werkstatt werfen.

Dem Ganzen zugrunde liegt die Erkenntnis, dass unsere Seele unsterblich ist. Das wurde mir persönlich aus vielen eigenen Beobachtungen und vor allem Wahrnehmungen bewußt. So konnte ich zum Beispiel uralte Traumata lösen. Ich bin glücklich, dass zum Beispiel auch Hermann Hesse, der mein Leben sehr bereichert hat, zum selben Schluss gekommen ist. Dies ist eine für mich wichtige Erkenntnis, denn so konnte ich mit den Erlebnissen, die ich hier habe, ganz anders umgehen.

Und natürlich gehe ich davon aus, dass wir eine Seele haben. Das ist sowieso das Unglaublichste -im wahrsten Sinne des Wortes – an uns Menschen. In dem Augenblick, in dem uns bewußt wird, dass wir eine Seele haben, beginnt in meinen Augen ein neues Leben, denn ab diesem Zeitpunkt habe ich begonnen, anders mit mir umzugehen. Was macht denn diese Seele in uns? Was hat sie für eine Aufgabe? Haben wir nicht auch ohne Seele alles was wir brauchen, um zu überleben? Mir ist deutlich geworden, dass die Seele uns durch das Leben führt. Eigentlich ist sie wie ein großer Magnet, der unglaublich viele, vielschichtige und verzweigte Ereignisse in unser Leben zieht, damit wir uns selbst erkennen. Diese ganzen Ereignisse, Begegnungen und Herausforderungen sind ein großer Spiegel dessen, was uns unsere Seele zeigen möchte.

Jetzt komme ich der Frage nach dem Sinn des Lebens langsam näher: Es entfalten sich vor unserem Auge also viele Ereignisse, Erlebnisse, Menschen und so weiter, die wir sozusagen in unser Leben einladen. Das ist der herausfordernde und gleichzeitig entspannendste Tatbestand, denn wir sind nun gefragt, genau auf diese ganzen Einflüsse im Außen zu reagieren.

Doch wie reagiere ich auf Situationen? Dass ist ein sehr spannender Teil meiner persönlichen Wahrheit, denn wir haben eine so unglaublich vielfältige Möglichkeit zu reagieren. Du kannst dir vielleicht vorstellen, dass die Reaktion aus niederen Beweggründen nicht die erfolgsversprechendste ist. Bevor ich auf diese Vielfalt der Art zu reagieren eingehe, noch kurz ein Wort dazu was ich mir meistens für den Augenblick der Entscheidung bewußt mache: Ich habe immer eine Wahl, Ich entscheide aus der Ruhe heraus und meine persönliche Erkenntnis ist, dass mein Herz sagt, was gemacht wird und der Verstand hilft mir bei der Ausführung.

Ich habe für mich erkannt, dass ich natürlich meinen eigenen Willen als Grundlage der Entscheidung, die mein Leben betreffen, gelten lasse. Ich habe gelernt, dass es auch darum geht zu lernen, sich für sich einzusetzen und sich durchzusetzen genauso wie es darum geht, mit Besonnenheit eben nicht dem ersten Impuls von Wut, Neid, Zorn und wie sie alle heißen, zu folgen.

Dieser Entscheidungsprozess hat in unserem Leben eine herausragende Bedeutung und darf meines Erachtens tatsächlich zelebriert werden mit einer Auszeit, angenehmer Umgebung und auch Freude an der Entscheidung. Dieses Herausziehen aus dem Alltag ist für mich in diesen Momenten wichtig.

Aus den ganzen Entscheidungsmöglichkeiten nehme ich mir de Entscheidung heraus, die sich am besten anfühlt.

So stell ich mir unser Leben auf einem Meer vor, wo mal sehr viel Ruhe herrscht und unser Boot langsam durch den Ozean schippert und manchmal aus dem Nichts kommen Stürme auf und wir müssen reagieren. Diese Stürme sind wichtig, denn sie haben nach meiner Ansicht den Sinn, uns herauszufordern. Doch was sind das für Stürme, die auf uns zurollen? Das ist ein weiterer Teil meiner persönlichen Wahrheit.

Es sind Dinge an denen wir reifen. Sie sind maßgeschneidert nur für uns, um einen ganz bestimmten Teil unserer Seele zu begegnen, um danach gestärkt und erleichtert weiter zu gehen.

Es stellt sich die Frage, ob wir diesen Herausfordern meistern oder nicht. Um bei dem Bild mit dem Boot zu bleiben: Gelingt es mir auch im Sturm einen kühlen Kopf zu behalten und aus meiner inneren Ruhe heraus zu handeln oder lasse ich niedere Beweggründe zu, um schließlich an den Folgen meiner Taten unterzugehen?

Das hört sich jetzt vielleicht beängstigend an. Aus meiner Erfahrung ist dieses beängstigende Gefühl nur da, wenn wir – im wahrsten Sinne des Wortes – das Bewusstsein verlieren. Wenn ich mich darauf besinne, dass diese Herausforderung einen Sinn hat, habe ich wieder die Möglichkeit, mit Hilfe meines Herzens die Navigation zu übernehmen und die Situation zu meistern.

Ich habe erfahren, dass es sehr schwer ist,  Situationen nicht zu meister. Wenn ich mit offenen Augen durchs Leben gehe, dann merke ich, dass es an jeder Ecke jemanden oder irgendetwas wartet, mich zu unterstützen, menschliche und himmlische Kräfte: Kaum ist das Problem formuliert und der Wunsch nach Veränderung vorhanden, ist die Lösung in irgendeiner Form schon vorhanden. Auch hier gelingt es, gerade aus der Ruhe heraus, die beste Lösung zu finden.

Ein weiterer Baustein nach dem Sinn des Lebens besteht darin zu erkennen, dass ich mir die Herausforderungen meines Lebens selber ausgedacht habe. Dies geschah meines Erachtens vor meiner Geburt, bevor ich dieses Leben betrat, ging ich dann durch das Tor des Vergessens.

Am Ende meines Lebens werde ich einige Dinge gemeistert haben, andere Situationen vielleicht nicht.

Ich habe eingangs gesagt, dass mein Bild bezüglich des Sinns des Lebens noch nicht fertig ist. Diese Arbeitsversion hilft mir jedoch sehr, Dinge mit meiner Wahrheit in der Tiefe zu begreifen.

 

 

Abschminken!

Weihnachten ist gerade vorbei und das nächste Fest, die Begrüßung des neuen Jahres steht an. Im Grunde also wenig Zeit, um sich mal um sich selbst zu kümmern, mal in die Tiefe zu gehen.

Demgegenüber die Zeitqualität, die uns gerade jetzt jegliche Schminke nimmt, die wir mühselig über unser Leben geschmiert haben. Diese Tage zwischen dem 21.12. und 2.01. haben es nämlich in sich (Rauhnächte). Bisweilen zwingen sie uns sogar in die Knie, damit wir endlich mal über Dinge nachdenken, die wir bisher zwar immer so gemacht haben, die im Grunde jedoch wenig Sinn ergeben. Es obliegt dem freien Willen eines jedes Menschen, diese Zeitqualität trotz aller Warnungen im außen weiter zu ignorieren. Gesünder ist es allerdings, gewissen Beschwerden und Zeichen im Außen mal auf dem Grund zu gehen.

Warum fühle ich gerade diese Leere in mir, obwohl alle um mich herum feiern?

Warum will ich Zeit für mich, obwohl es sich zwischen den Jahren doch anbietet, andere Menschen zu treffen?

Das kann damit zu tun haben, dass du dich mal ungeschminkt vor dir selbst zeigen solltest. Eine Zeit, in der du dich mal offen fragen solltest, ob du mit deinen Leben wirklich zufrieden bist oder ob es nicht Angewohnheiten, Rituale, Menschen, Situationen und vieles mehr gibt, die du gerne hinter dir lassen möchtest. Erfüllt dich zum Beispiel eine Konsumschlacht am 24.12. tatsächlich? Macht dich das glücklich oder würdest du jetzt gerne was ganz anderes machen wollen? Lohnt es sich derartige Dinge aufrecht zu halten, auf Kosten deines seelischen Unwohlseins? Ist da nicht ein Haufen Schminke im Spiel, um gute Miene zum bösen Spiel zu behalten?

Weniger ist mehr. Gerade jetzt ist es so wichtig, einmal die ungeschminkte Wahrheit zuzulassen. Überlege doch mal, in welchen Situationen, mit welchen Menschen, an welchen Orten du dich wirklich wohl fühlst. Du das Gefühl hast, nicht mehr weg zu wollen Hast du den Mut, dir einzugestehen, ein Leben zu führen, in dem du dich wohl fühlst? An Orten zu sein, wo es dir gefällt? Mit Menschen zu sein, die du wirklich liebst? Tätigkeiten nachzugehen, die dich aus tiefsten Herzen erfüllen?

Diese Ehrlichkeit dir selbst gegenüber tut so gut und du wirst merken, dass du sehr wenig Schminke brauchst, um dein Leben schön aussehen zu lassen, da es so wie es ist für dich perfekt ist.

Was für dich perfekt ist, das kannst nur du bestimmen, mit deinem eigenen freien Willen!

Schmink dich mal ab und schau dich selbst ehrlich an.

Reinkarnationstherapie und Migräne

Eine Fallstudie

Nachdem die Rückenschmerzen einer Patientin nicht mehr auftraten, offenbarte sich eine weitere gesundheitliche Beeinträchtigung, denn sie leidet seit ihrem siebten Lebensjahr unter Migräne, die inzwischen meist im Zusammenhang mit ihrer Periode auftrat. 

Bei der ersten Sitzung zu diesem Leiden kam die Reinkarnationstherapie zum Tragen: Ich konnte weit in ihren Vorleben zurückblicken und sehen, dass sie tatsächlich einmal als siebenjähriges Mädchen selbst ein Opferritual erleben musste. Dieser Vorgang war mit sehr heftigen seelischen Verletzungen und Verletzungen des Energiekörpers verbunden.

Nach dieser Behandlung traten die Beschwerden weiterhin auf, waren jedoch abgemildert, da sie sowohl von der Heftigkeit als auch von der Zeitspanne her deutlich geringer waren.

Bei der zweiten Sitzung zu diesem Thema kam wiederum die Reinkarnationstherapie zum Tragen, denn nun sah ich ein Leben, in dem sie als Kind einer Heilerin zur Zeit der Inquisition misshandelt wurde. Hierbei wurde beim Einsetzen der Menstruation versucht, das „Böse“ aus ihrem jungen weiblichen Körper herauszutreiben. Auch dieser Vorgang hinterließ in ihrer Seele und in ihrem Energiekörper für mich fühlbare Schäden, denen ich mit meinen Heilkräften entgegenwirkte (insbesondere hochfrequente blaue, gelbe und rosafarbene Lichtenergie), bis sich diese Wunden in Seele und Energiekörper auflösten. 

Wir beobachten nun weiterhin, wie sich ihre körperliche Konstitution entwickelt.

Dieser Fall zeigt wichtige Kriterien heilerischer Arbeit:

  • Heilung erfolgt in Schichten, d.h. zunächst waren die Rückenschmerzen das vorrangige Thema bzw. deren Ursache. Nach deren Verschwinden konnte auf einer weiteren Ebene, die z.B. auch die Migräne betrifft, eingewirkt werden.
  • Krankheitsbilder haben häufig mehrere Ursachen, in diesem Fall bisher zwei traumatische Erlebnisse aus Vorleben. Dies muss jedoch nicht immer der Fall sein: Bei einer anderen Patientin mit starker Migräne ist nach der Auflösung eines Fluchs vor ca. 10 Monaten), den sie sich als Arbeiterin in einer ägyptischen Grabkammer in einem Vorleben eingefangen hat, bisher kein Anfall mehr aufgetreten.
  • Heilung ist ein Prozess, bei dem nicht selten durch Antriggern mittels alltäglicher Dinge, tiefsitzende seelische Wunden offensichtlich werden. Die monatliche Menstruation „erinnert“ an diesen tiefen seelischen Schock.
  • Durch das Auflösen dieser seelischen Traumata durch eine Heilerin/Heiler, verändert sich die Konstitution der Seele und des Energiekörpers, was sich wiederum auf den leiblichen Körper (z.B. Nervensystem) auswirkt.
  • Zusammenhängend mit  körperlichen Beeinträchtigungen treten häufig auch emotionale Komponenten wie  Verschlossenheit, Angst vor Verletzungen (körperlich und seelisch) oder ein allgemeines Misstrauen Menschen gegenüber auf, die mit dem Traumata in Verbindung stehen.

Als erfreuliches Update ist zu berichten, dass die Patientin seit Jahren keine Migräne mehr hatte. Diese versuchte sich zwar anzukündigen, ein Migräneanfall brach jedoch nicht aus.

Einer „verrückten“ Idee folgen

Dieser kleine Bericht dient dazu, dich zu ermuntern, deiner inneren Stimme zu folgen auch wenn dein Verstand und wer sonst noch alles dir tunlichst davon abrät, einer Idee nachzugehen. Etwas konkreter: Manchmal stehen wir vor einem Problem bzw. vor einer ungelösten Situation und fragen uns, was wohl die Lösung des Ganzen sei. Natürlich freuen wir uns, wenn es schnelle und einfache Lösungen gibt, für die möglichst wenig investiert und Aufwand betrieben werden müssen. Wir mögen es meistens recht bequem und wollen möglichst unkompliziert innerhalb unserer Komfortzone verbleiben. Doch was, wenn uns eine Idee in den Kopf kommt, die eigentlich, vom Verstand her betrachtet, komplett unrealistisch und darüber hinaus noch waghalsig und vielleicht sogar verrückt scheint? Oh nein, könntest du denken, bin ich jetzt verrückt geworden?

So erging es mir nach einer Weisheitszahn – Operation, die erwartungsgemäß sehr anstrengend und auch kompliziert verlief. Die Schmerzen ließen nicht nach, die Heilung der Wunde fühle sich für mich sehr schleppend an. Mein Gemütszustand war eher auf einem gewissen Tiefstand angelangt, als ich plötzlich das Bild vor Augen hatte, auf einem hohen Berg zu stehen und in das wundervolle weite Tal zu schauen. Einen Anblick, den ich aus meiner Zeit in Schottland noch gut in Erinnerung habe. Das Bild verschwand nicht mehr.

Sollte ich jetzt allen Ernstes mit einer sich längst noch nicht beruhigten Zahnwunde und Zahnschmerzen eine Reise in die Berge antreten, obwohl auch mein Kontostand dies nur mit einem augenverdrehenden Kopfschütteln kommentierte? Kräftezehrend waren die vergangenen Tage ja auch gewesen…

Egal, dieses Bild hatte sich verfestigt und meine Seele zog es mit allen Fasern hoch auf einen Berg. Ich buchte für uns hier und da paar Übernachtungen und das Wunder konnte starten. Plötzlich lösten sich Widerstände, mit denen ich fest gerechnet hatte, in Luft auf und selbst die Kälte erwies sich als tolle Beruhigung für sämtliche Nerven im Mundbereich.

Wir besuchten Dresden, die Festung Königstein, die bereits einen beeindruckenden Ausblick in die Weite und Schönheit der Landschaft gewährte. Und dann stand ich da oben auf der Bastei des Elbsandsteingebirges, die Sonne schien und erleuchtete den zu meinen Füßen liegenden riesigen Strom, die Elbe. Und da war das Gefühl des kompletten inneren Friedens, das mir soviel Kraft und Vertrauen gab, den nächsten Tagen und Wochen voller Zuversicht entgegen zu sehen. Die Kälte des Winters viel von mir ab. Genau hier musste ich stehen, um aufzutanken, den Mut und Willen zu finden, mit voller Kraft das Leben wieder zu genießen!

Ganz nebenbei sah ich, dass auch meine Kinder fasziniert und interessiert durch die Gegend hüpften, insbesondere beim Abstieg durch die ursprüngliche Gesteinswelt der Schwedenlöcher. Immer wieder beeindruckend, dass auch die uns direkt umgebenden Menschen davon profitieren, wenn wir unseren Ideen folgen! Einmal rutsche ich auf einer Eisfläche aus, habe allerdings seitdem keine Schulterschmerzen mehr, die sich seit paar Wochen eingeschlichen hatten. Wunderschön war es auch am Amselsee bei Rathen, auf dessen gefrorene Oberfläche die Kinder kleine Zapfen warfen, was sehr uhrige Geräusche erzeugte, die in der Schlucht wiederhalten. Zu der Jahreszeit war auch weit und breit kein anderer Mensch unterwegs. Nach Anspannung folgt Entspannung und so besuchten wir am letzten Tag ein wenig besuchtes und gut ausgestattetes Freizeit- und Wellnessbad, das an dem Tag auch „special offers“ bereithielt. An dem Tag besorgte ich mir dann auch endlich Nelkenöl, dass etwas verstaubt in einer Apotheke sein Dasein fristete, jedoch wundervoll zur Linderung und Heilung beitrug!

Meine Seele dankte mir den Ausflug mit viel neuer Kraft, Elan und natürlich war mein Konto am Ende des Monats ausgeglichen.

 

Der Erwachensvorgang

Typisch für unsere Zeitqualität ist es, dass immer mehr Menschen erwachen. Ein immens anstrengender Vorgang, der uns schonungslos alles offenbart, was in unserem Leben nicht authentisch ist.

Dieser Vorgang fühlt sich so an, als ob auf einmal alle Schleier gelüftet werden, die uns bis dahin den wahren Blick auf unser Leben versperrt haben. Dieser Augenblick kann sehr krass sein: Ich erlebte ihn mit 220 km/h auf der Autobahn, hochschwanger.

Da war plötzlich etwas in mir, das genau keinen einzigen Schritt weiter gehen bzw. fahren wollte. Im nach hinein vergleiche ich dieses gewaltige Gefühl gerne mit einem sturen Esel, dessen 300 kg wir auch nicht so einfach wegschieben können, wenn er es nicht will.

Seit diesem Zeitpunkt glich mein Leben einer Achterbahnfahrt, mit all ihren Höhen und Tiefen.

Ich bekam einen ganz anderen Blick auf die Dinge und das war teilweise ein Unterschied wie Tag und Nacht. Alle möglichen Facetten meines Lebens, die eine Farce waren, musste ich schmerzhaft erkennen. Das war bisweilen tatsächlich ein sehr bitteres Erwachen.

Dieser Esel übrigens war meine Seele, die ab nun das Kommando über mein Leben zu übernommen haben schien: Ich erlebte die skurrilsten Begegnungen mit anderen Menschen, als Teil dieses Erwachenvorgangs. Durch diese Begegnungen wurde mir aufgezeigt, welche Wunden meine Seele mit sich, bisher allerdings unterdrückt, herumgeschleppt hatte. Nun musste ich mich dieser Wunden stellen und bekam sie im wahrsten Sinne des Wortes an jeder Ecke gespiegelt!

Menschen mögen diesen Prozess unterschiedlich durchlaufen doch immer geht er mit großen Veränderungen einher. Dinge, die ich nun als Tipps weiter geben möchte, sind:

  • denke immer daran, dass du stärker bist als jegliches Gefühl, das in dieser Zeit über dich kommt.
  • halte dich viel draußen auf, denn dort werden viele Emotionen neutralisiert bzw. du erhältst gute Inspirationen, um die Wogen deines  Lebens wieder zu glätten.
  • Lerne auf dein Herz zu hören, es als Kompass zu benutzen, denn tatsächlich ist dies ab jetzt dein zuverlässigster Wegweiser.
  • Bevor du andere für deine Situation verantwortlich machst, finde heraus, was die ganze Situation, in der du steckst, mit dir zu tun hat! Wenn du das herausfindest, ist dies der sicherste Weg, dich aus dieser Situation wieder zu entfernen.
  • Gehe mutig deinen eigenen Weg, denn es steckt tatsächlich niemand anderes in deinen Schuhen.
  • Nimm Hilfe an! Meine Erfahrung in dieser Zeit war, dass ich immer wieder einen Schlüssel erhielt für jegliches Problem, das sich vor mir auftat. Nimm ihn an.
  • Sei dir immer wieder bewusst, dass der ganze Vorgang zur Heilung deiner Seele dient. Es wird auch wieder leichter und du wirst auch andere tolle Menschen kennenlernen, die ähnliche Dinge erfahren haben wie du!
  • Gib nicht auf, denn es folgt auf jedes unangenehme Erlebnis auch wieder etwas ganz besonders Schönes; insbesondere wenn du das Tal eines Problems, dass dir deine Seele spiegelt, durchschritten hast und du nun von diesem Problem befreit bist.

Du wirst nach diesem Vorgang nicht mehr der gleiche Mensch sein wie zuvor, deine Prioritäten im Leben werden sich stark verändert haben, sicherlich wirst du auch mit dir anders umgehen als zuvor, möglich auch, dass dein kompletter Freundeskreis ausgetauscht worden ist und dass du viel Zeit mit dir verbracht hast, um nachzudenken und um zu meditieren. Einer Sache kannst du dir gewiss sein: du wirst danach ein innigeres Verhältnis zu dir selbst haben, dein Leben wird sicherlich viel glücklicher sein, weil du authentisch lebst und weil du zum Beispiel auch die ganzen vielen kleinen schönen Dinge wahrnehmen kannst!

„Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde“!

Warum soll ich meditieren?

Diese Frage möchte ich hiermit beantworten. Zunächst einmal möchte ich einige Gründe nennen, weshalb du dir das mit dem Meditieren überlegen solltest und dann liste ich die entsprechenden Ergebnisse bzw. Wirkung des Meditierens auf. Ich spreche hier übrigens von der Herzmeditation, was bedeutet, dass du während der Meditation mit deinem Herz in Kontakt kommst.

Einige Gründe für die Herzmeditation:

  • Du hast das Gefühl, dass du nicht dein eigenes Leben lebst.
  • Du bist unzufrieden, da vieles nicht so läuft, wie du es dir wünscht.
  • bzw. du hast das Gefühl vor einer Wand zu sitzen und es geht in deinem Leben nicht weiter.
  • Du bist in einer unglücklichen Beziehung und verstehst nicht, was dich in der Beziehung hält.
  • Dein Herz schmerzt.
  • Du hast viele unschöne Dinge erlebt und möchtest diese verkraften…

Während einer z.B. angeleiteten Herzmeditation wird dir die Existenz deines Herzens klar, das dir sehr viel mitteilen kann und möchte. Stelle dir dein Herz als einen Kompass vor, der immer weiß, wo der Weg längs geht. Du kannst deinem Herzen vertrauen, dass es den Weg, auch aus verfahrenen Situationen und Gefühlszuständen hinaus, weiß. Es weiß auch, was für dich gut ist und es lehrt dich auch in Zusammenarbeit mit deinem Versand, deine Träume zu realisieren. Daher ist der Kontakt zu deinem Herzen so unendlich bedeutsam, denn du kannst nur profitieren:

  • Dein Herz zeigt dir deine Baustellen, Angelegenheiten, die du bisher nicht verkraftet hast und hilft dir diese erfolgreich hinter dir zu lassen.
  • Somit kannst du die Baustellen, eine nach der anderen beenden und insgesamt ein glücklicheres Leben führen.
  • Du hast Kraft, um deine Gedanken auf neue Ziele zu fokussieren, wenn es dir gut geht.
  • Du handelst im Einklang mit deinem Herzen und das Gefühl, fremdbestimmt zu sein, schwindet.
  • Dein Herz zeigt Dir Wege, um Wut und Hass abzubauen, der an dir zehrt und dich unzufrieden macht.
  • Dein Herz zeigt dir, wie du Schritt für Schritt deine Pläne in die Tat umsetzen kannst.

Vielleicht ist dir etwas bekannt vorgekommen, was dich ärgert oder was du verändern möchtest.

Genau diese Fähigkeit eines jeden Menschen, mit seinem Herzen zu kommunizieren, übe ich während einer ca. einstündigen Meditation immer freitags ab 18.00 Uhr, im Seminarraum der Bahnhofstraße 4 in Salzhausen. Außerdem schaue ich immer, dass in einem zweiten Teil mittels einer Reise durch den Körper der ganze Mensch zur Ruhe und Entspannung findet und angenehm ins Wochenende starten kann. Am Ende ist immer Zeit, um bei Bedarf Erlebtes während der geführten Meditation mitzuteilen oder um Fragen zu stellen. Du brauchst nichts anderes als bequeme Kleidung. Matten, um dich bequem hinzulegen oder zu setzen, sind vorhanden. Bisher hatte ich einen schönen Mooskranz in der Mitte und ich zünde einige Kerzen an, um die Atmosphäre angenehm zu gestalten.

Es gibt Schnupperkarten (Einerkarten) für 10€, Fünferkarten für 45€ und Zehnerkarten für 90 €.

Die maximale Teilnehmerzahl sind 11 Personen.

Ein Tagesseminar zu diesem Thema veranstalte ich am 26.08.17 mit Lisa Bengs.

Ich freu mich auf dich!

Du hast die Orientierung verloren?

Manchmal sehen wir den Wald voller Bäumen nicht mehr. Wir sehen so viel, aber im Grunde gar nichts, weil wir den Durchblick verloren haben. Wir sind permanent in Bewegung, bewegen uns aber kein bisschen von der Stelle. Am Abend eines solchen Tages, an dem sich ein Termin an den nächsten reihte, stehen wir da und fragen uns, ob dieser Tag irgendwie gut war? So viel gemacht und gefühlt so gar nichts erreicht. Einigen Menschen geht es selbst an ihrem Lebensabend noch so.

Wenn du dich gerade in diesem Lebensgefühl befindest, mach einfach mal gar nichts, um die Orientierung wieder zu erhalten. Ja natürlich drängen dich schon wieder unendlich viel Termine und du wirst dich fragen, wie du aus deinem Hamsterrad aussteigen kannst, während es scheinbar automatisch ständig weiter dreht. Sei es dir wert und bringe die Tretmühle einmal zum Stehen. Nehme dir zwei oder drei Tage Zeit für dich. Ohne feste Termine, Verpflichtungen oder irgendwelche Verabredungen und mache einfach mal nichts. Sitze einfach mal nur herum oder döse auf der Couch. Ein Teil in dir wird dich drängen, endlich etwas Vernünftiges zu tun! Einfach nur so zu sein, wird dir diese Stimme erklären, ist Zeitverschwendung und wenig sinnvoll. Du kannst diese Stimme getrost überhören und einfach mal nichts machen, was irgendwie sinnvoll ist.

Nach einer Weile wirst du eine andere Stimme hören, die Stimme deines Herzens. Plötzlich machst du intuitiv Dinge, die dir Spaß bringen. Vielleicht beginnst du, dir alte Urlaubsfotos anzuschauen, gehst raus und machst was im Garten, deine Füße tragen dich in den Wald zu einem schönen Waldspaziergang oder deine Hände wählen die Nummer eines guten Freundes/Freundin. Auch wenn dir einige Dinge wenig sinnvoll erscheinen, lass sie zu, denn deine Seele, der du jetzt die Führung überlässt, weiß was dir gut tut. Es kann sehr gut passieren, dass du beim Waldspaziergang plötzlich die Lösung zu einer Frage erhältst, die dich schon lange beschäftigt, eine Angelegenheit, die mega kompliziert erschien, zerfällt plötzlich in ihre Einzelteile und du kannst sie von mehreren Seiten klären. Eine gute Idee für deine Lebensplanung kommt dir in den Sinn, die dich so begeistert, dass du sofort merkst, dass sie die richtige ist!

Lass dich darauf ein, dich von deiner Seele lenken zu lassen. Die ersten paar Stunden, vielleicht auch der erste Tag wird anstrengend sein, denn auch nichts zu tun, ist nicht immer leicht auszuhalten. Spätestens, wenn du deiner innersten Stimme beginnst zu folgen, wirst du merken, wie erholsam es ist. Entspannt und neu fokusiert kannst du jetzt den Alltag wieder mit ganz anderen Augen sehen und statt im Hamsterrad zu rennen, selber dein Lebenstempo bestimmen und dein Leben bewusster delegieren.

Ich wünsche dir einen erholsamen Spätsommer <3

Wenn der Blitz ins Leben einschlägt

Meist geht dem Blitz ein gewaltiges Donnern voraus, so dass wir uns auf einen Blitz einstellen können. Doch wenn er dann in seiner ganzen bizarren Schönheit erscheint und womöglich bei uns oder im Leben vertrauter Menschen einschlägt, ist der Schreck groß. Das Naturphänomen , das gerade in letzter Zeit häufig zu beobachten ist, kann auch im übertragenen Sinne vermehrt in unserem Umfeld als Ereignis wahrgenommen werden, das uns extrem durcheinander wirbelt und eine Situation so beeinflusst, dass sich unglaublich vieles verändert.

Wenn wir es uns in einer gewissen Weise mit dem Leben arrangiert haben, uns an Umstände gewöhnt haben, die uns nicht gut tun, kann es zu einem plötzlichen Ereignis kommen, das dieses ganze Kartenhaus in sich zusammenfallen lässt. Vielleicht wähnten wir uns trotz schwelender Konflikte in Sicherheit, haben versucht, bestimmte Dinge nicht genauer anzuschauen, haben uns heimlich vor einem Problem davonzustehlen versucht, so dass es uns nun mit umso kräftigerer Wirkung daran erinnert, dass noch gar nichts geklärt ist.

Natürlich ist diese Art der Klärung sehr anstrengend. Um wieder Stabilität und Gleichmäßigkeit ins Leben zu bringen, müssen Maßnahmen ergriffen werden, Entscheidungen gefällt werden und nicht selten Durchsetzungs- und Durchhaltevermögen gezeigt werden, obwohl sich der Mensch gleichzeitig noch in einem gewissen Schockzustand befindet.

Es stellt sich natürlich die Frage, ob solch unerwartete Ereignisse, die soviel potentielles Chaos nach sich ziehen, vermeidbar sind. Ich meine, dass man genauso den Himmel bitten könnte, die Blitze einzustellen. Diese Einschläge gehören mit zum Leben. Allerdings hängt es sehr von der eigenen mentalen Stärke ab, in welcher Weise sich die Wirkung des Blitzes im eigenem Leben entfaltet. Dies will ich mit einigen Stichpunkten genauer erläutern:

  • Es ist sehr wichtig, präsent zu bleiben, indem die genaue gegenwärtige Situation wahrgenommen wird und mit klarem Kopf entschieden werden kann.
  • Bestimmte Entscheidungen und entsprechende Handlungen müssen jetzt erfolgen. Das Aufschieben würde die Situation dramatisch verschlechtern.
  • Die Hilfe anderer Menschen und anderer feinstofflicher Wesen und ggf. von Gott muss unbedingt angenommen werden, auch wenn du normalerweise sehr unabhängig bist.
  • Die Situation, so wie sie ist, muss akzeptiert werden. Je schneller du nicht funktionierende Ideen, eigene Denkmuster, verklärende Dogmen usw. hinter dir lässt, umso besser.
  • Kämpfe nicht gegen die rasanten Veränderungen in deinem Leben an, sondern erkenne, dass dieses Ereignis ggf. ein immens beschleunigtes Loslassen von einem in Teilen nicht mehr brauchbaren Lebensstil ist. Vielleicht gelingt es dir sogar, auf dieser Welle zu surfen!
  • Schließlich helfen auch gezielte Atemtechniken, um fokusiert zu bleiben. Es hilft bereits, wenn du mehrmals ganz tief ein- und ausatmest, trink viel und schlafe ausreichend.
  • Lass die Gefühle der Freude und Dankbarkeit zu, wenn du merkst, dass du dich durch Entscheidungen und Handlungen aus einer verfahren scheinenden Situation wieder befreit hast.

Wenn diese  Situation gemeistert wurde, wirst du feststellen, dass auch du dich verändert hast. Du hast es geschafft, dich herauszuwinden und wieder Herr oder Herrin der Lage zu sein. Das bringt sehr viel Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein mit sich!

 

Die Liebe ist an Konventionen nicht interessiert

Wir haben uns viele unsichtbare Schranken geschaffen, die es uns nicht erlauben, die Liebe zum Ausdruck zu bringen, die wir für einen anderen Menschen empfinden. Dies beginnt mit Konventionen über die Körpergröße eines Liebespaares (der Mann sollte länger sein als die Frau), es betrifft den Altersunterschied zwischen Paaren (im günstigsten Fall sollte der Mann etwas älter sein als die Frau) oder die Konvention schreibt vor, dass zu einer Partnerschaft nicht gleichgeschlechtliche Partner gehören.

Die Liebe interessiert diese Konventionen nicht und wenn wir unseren Verstand einschalten, sollten wir auch darüber stolpern, dass etliche Konventionen, aus einer nüchternen Perspektive betrachtet, sehr merkwürdig sind. Viele Konventionen haben einen historischen Ursprung und sollten daher auch als archaisch und wahrlich überholt abgelegt werden. Dies betrifft das Denken für die eigene Lebensplanung, aber auch das Urteil/Verurteilen anderer Menschen. Wie viel seelische Schmerzen musste eine Adlige zum Beispiel erleiden, wenn sie sich in den Stalljungen verliebte? Welche Qual war es für einen Mönch, der einen anderen Mönch liebte? Diese nicht zulässige Liebe hatte eine enorme Auswirkung auf das Leben dieser Menschen, denn sie konnten ihrer Liebe keinen Ausdruck verleihen. Sie liebten heimlich. Ihre Liebe war belastet durch Schuldgefühle, Selbstekel, Verzweiflung und anderen selbstzerstörerischen Gefühlen.

Dadurch bekam die Liebe zu einem anderen Menschen etwas Unheimliches, Unbeherrschbares und Unberechenbares. Der Mensch, der seine Liebe nicht ausleben durfte, litt einen großen Mangel, der durch große Anstrengung kompensiert wurde. Im schlimmsten Fall ließ man die Person, in die man/frau so sehr liebte, umbringen, um nicht länger dieser Anziehung ausgesetzt zu sein. Dabei wurde auch ein Teil in sich selbst getötet.

Wir wissen heute, dass es tiefe Seelenverbindungen zwischen Menschen gibt, die existieren und nicht von uns aufgelöst werden können und auch nicht sollten. Wir können sie höchstens mit viel Kraftaufwand unterdrücken, wodurch wir einen Teil in uns verleugnen. Liebe zu einem Menschen zuzulassen, zu dem wir eine starke Verbindung spüren, ist daher wichtig, damit es uns selbst gut geht: Diese Vernetzung zwischen Menschen auf der Ebene der Seele gibt uns das Gefühl tatsächlich lebendig  und liebenswert zu sein. Lasst uns beginnen, jegliche, die Liebe einengenden, Konventionen zu beenden, denn die Liebe haben diese Vorschriften eh noch nie interessiert.