Meine Seele ist ein sturer Esel

Meine Seele kennt meinen Fahrplan und sie mag es überhaupt nicht, wenn ich mich verfahre. Vielleicht schaut sie sich es mal eine Weile an, wenn ich falsch abgebogen bin oder abfahren müsste und die Ausfahrt verpasst habe. Aber irgendwann stoppt sie die Fahrt und dann geht es halt nicht mehr weiter. Da kann ich noch so sehr zetern und versuchen sie mit Argumenten zu überzeugen, genau diesen Weg doch fahren zu müssen. Es interessiert sie nicht. Ich hatte schon öfter mit dieser störrischen Sanftmut Kontakt und weiß, dass es aussichtslos ist, meine Seele dann umzustimmen: Da war der Esel zum Beispiel als ich dabei war zu promovieren. Ich wollte meinen Doktor in Biologie (Mikrobiologie/Genetik) machen. Plötzlich machte sich meine Seele bemerkbar: Meine Arbeit ging mir nur noch schwer von der Hand. Es gab tatsächlich viele Gründe diesen Weg nicht weiter zu verfolgen, denn die Atmosphäre in dem Labor hatte was Trostloses: Die Menschen sahen nicht glücklich aus, mein Doktorvater war vom Ehrgeiz zerfressen und eine benachbarte Arbeitsgruppe experimentierte mit Tieren. Ich fühlte mich nicht wirklich gut! Aber jetzt aufhören? Irgendetwas aufzuhören, was ich begonnen hatte, war mir sehr unangenehm. Ich habe da eine sehr strenge Seite in mir, die dann sehr schwer loslassen kann. Dann das ganze Organisiere, um mich dort rauszulösen und um neu zu beginnen. Außerdem ein Sprung ins Ungewisse, denn ich hatte zunächst keinen Plan B. Meine Seele scheute sich nicht, mir weitere Signale zu senden, um mir auf den richtigen Weg zurück zu helfen: Ich erinnere mich an eine Busfahrt in dieser Zeit, in der ich vor meinem Ziel aussteigen musste, weil mir einfach alles zu eng wurde. Gut ich hatte sie verstanden. Hier war Endstation.

Ich kündigte also und entsann mich, dass ich ja auch noch etwas anderes studiert hatte. Es gab gewisse finanzielle Engpässe, die ich irgendwie zu überbrücken hatte und dann kam die Zusage für ein Referendariat für das Höhere Lehramt trotz Fristüberschreitung doch noch zustande. Es fügte sich langsam alles wieder und meine Fahrt verlief relativ ruhig weiter. Natürlich liebe ich meine Seele und ihre Hartnäckigkeit. Gefühlt ist ein Neuanfang jedoch wie ein Sprung vom Zehnmeterbrett, bei dem ich nicht weiß, was mich unten erwartet. Bisher bin ich immer weich gelandet und es hat sich alles in Wohlgefallen aufgelöst. Ich bin meinem sturen Esel sehr dankbar ! Aktuell ist der sture Esel wieder da und wieder gilt es, Ängste abzubauen und sich einem neuen Lebensabschnitt zu stellen! Was hilft da am besten? Sich alles von der Seele schreiben, meditieren und Blockaden lösen, damit die Fahrt unbeschwert weiter gehen kann!

Der Sinn des Lebens

Diese Frage nach dem Sinn des Leben beschäftigt mich seit meiner Kindheit und seit dem modelliere ich ständig an der Antwort. Immer wieder nehme ich Abstand, schau mir die Frage aus der Ferne an, dann gehe ich wieder zurück und füge ein neues Teil hinzu. So entsteht für mich persönlich ein immer klareres und befriedigenderes Bild als Antwort auf diese Frage. Natürlich kann ich wie jeder Künstler dieses Bild nur aus mir selbst heraus kreieren: Aus meinen Erlebnissen, Erfahrungen und aus den Begegnungen mit anderen Menschen und Büchern. Am liebsten mag ich jedoch die Antworten, die in mir selbst entstehen, denn sie fühlen sich für mich am echtesten an.

Mein geschaffenes Kunstwerk als Antwort nach dem Sinn des Lebens ist natürlich sehr facettenreich und noch nicht fertig und vermutlich werde ich bis zu meinem Lebensende daran mit Freude arbeiten. Das jetzige Modell hat für mich jedoch Bestand, es gibt mir die Antwort und den Halt, den ich für den jetzigen Moment benötige.

Ich lasse dich gerne einmal den Blick in meine Werkstatt werfen.

Dem Ganzen zugrunde liegt die Erkenntnis, dass unsere Seele unsterblich ist. Das wurde mir persönlich aus vielen eigenen Beobachtungen und vor allem Wahrnehmungen bewußt. So konnte ich zum Beispiel uralte Traumata lösen. Ich bin glücklich, dass zum Beispiel auch Hermann Hesse, der mein Leben sehr bereichert hat, zum selben Schluss gekommen ist. Dies ist eine für mich wichtige Erkenntnis, denn so konnte ich mit den Erlebnissen, die ich hier habe, ganz anders umgehen.

Und natürlich gehe ich davon aus, dass wir eine Seele haben. Das ist sowieso das Unglaublichste -im wahrsten Sinne des Wortes – an uns Menschen. In dem Augenblick, in dem uns bewußt wird, dass wir eine Seele haben, beginnt in meinen Augen ein neues Leben, denn ab diesem Zeitpunkt habe ich begonnen, anders mit mir umzugehen. Was macht denn diese Seele in uns? Was hat sie für eine Aufgabe? Haben wir nicht auch ohne Seele alles was wir brauchen, um zu überleben? Mir ist deutlich geworden, dass die Seele uns durch das Leben führt. Eigentlich ist sie wie ein großer Magnet, der unglaublich viele, vielschichtige und verzweigte Ereignisse in unser Leben zieht, damit wir uns selbst erkennen. Diese ganzen Ereignisse, Begegnungen und Herausforderungen sind ein großer Spiegel dessen, was uns unsere Seele zeigen möchte.

Jetzt komme ich der Frage nach dem Sinn des Lebens langsam näher: Es entfalten sich vor unserem Auge also viele Ereignisse, Erlebnisse, Menschen und so weiter, die wir sozusagen in unser Leben einladen. Das ist der herausfordernde und gleichzeitig entspannendste Tatbestand, denn wir sind nun gefragt, genau auf diese ganzen Einflüsse im Außen zu reagieren.

Doch wie reagiere ich auf Situationen? Dass ist ein sehr spannender Teil meiner persönlichen Wahrheit, denn wir haben eine so unglaublich vielfältige Möglichkeit zu reagieren. Du kannst dir vielleicht vorstellen, dass die Reaktion aus niederen Beweggründen nicht die erfolgsversprechendste ist. Bevor ich auf diese Vielfalt der Art zu reagieren eingehe, noch kurz ein Wort dazu was ich mir meistens für den Augenblick der Entscheidung bewußt mache: Ich habe immer eine Wahl, Ich entscheide aus der Ruhe heraus und meine persönliche Erkenntnis ist, dass mein Herz sagt, was gemacht wird und der Verstand hilft mir bei der Ausführung.

Ich habe für mich erkannt, dass ich natürlich meinen eigenen Willen als Grundlage der Entscheidung, die mein Leben betreffen, gelten lasse. Ich habe gelernt, dass es auch darum geht zu lernen, sich für sich einzusetzen und sich durchzusetzen genauso wie es darum geht, mit Besonnenheit eben nicht dem ersten Impuls von Wut, Neid, Zorn und wie sie alle heißen, zu folgen.

Dieser Entscheidungsprozess hat in unserem Leben eine herausragende Bedeutung und darf meines Erachtens tatsächlich zelebriert werden mit einer Auszeit, angenehmer Umgebung und auch Freude an der Entscheidung. Dieses Herausziehen aus dem Alltag ist für mich in diesen Momenten wichtig.

Aus den ganzen Entscheidungsmöglichkeiten nehme ich mir de Entscheidung heraus, die sich am besten anfühlt.

So stell ich mir unser Leben auf einem Meer vor, wo mal sehr viel Ruhe herrscht und unser Boot langsam durch den Ozean schippert und manchmal aus dem Nichts kommen Stürme auf und wir müssen reagieren. Diese Stürme sind wichtig, denn sie haben nach meiner Ansicht den Sinn, uns herauszufordern. Doch was sind das für Stürme, die auf uns zurollen? Das ist ein weiterer Teil meiner persönlichen Wahrheit.

Es sind Dinge an denen wir reifen. Sie sind maßgeschneidert nur für uns, um einen ganz bestimmten Teil unserer Seele zu begegnen, um danach gestärkt und erleichtert weiter zu gehen.

Es stellt sich die Frage, ob wir diesen Herausfordern meistern oder nicht. Um bei dem Bild mit dem Boot zu bleiben: Gelingt es mir auch im Sturm einen kühlen Kopf zu behalten und aus meiner inneren Ruhe heraus zu handeln oder lasse ich niedere Beweggründe zu, um schließlich an den Folgen meiner Taten unterzugehen?

Das hört sich jetzt vielleicht beängstigend an. Aus meiner Erfahrung ist dieses beängstigende Gefühl nur da, wenn wir – im wahrsten Sinne des Wortes – das Bewusstsein verlieren. Wenn ich mich darauf besinne, dass diese Herausforderung einen Sinn hat, habe ich wieder die Möglichkeit, mit Hilfe meines Herzens die Navigation zu übernehmen und die Situation zu meistern.

Ich habe erfahren, dass es sehr schwer ist,  Situationen nicht zu meister. Wenn ich mit offenen Augen durchs Leben gehe, dann merke ich, dass es an jeder Ecke jemanden oder irgendetwas wartet, mich zu unterstützen, menschliche und himmlische Kräfte: Kaum ist das Problem formuliert und der Wunsch nach Veränderung vorhanden, ist die Lösung in irgendeiner Form schon vorhanden. Auch hier gelingt es, gerade aus der Ruhe heraus, die beste Lösung zu finden.

Ein weiterer Baustein nach dem Sinn des Lebens besteht darin zu erkennen, dass ich mir die Herausforderungen meines Lebens selber ausgedacht habe. Dies geschah meines Erachtens vor meiner Geburt, bevor ich dieses Leben betrat, ging ich dann durch das Tor des Vergessens.

Am Ende meines Lebens werde ich einige Dinge gemeistert haben, andere Situationen vielleicht nicht.

Ich habe eingangs gesagt, dass mein Bild bezüglich des Sinns des Lebens noch nicht fertig ist. Diese Arbeitsversion hilft mir jedoch sehr, Dinge mit meiner Wahrheit in der Tiefe zu begreifen.

 

 

Wie werde ich eigentlich glücklich?

Das ist eine sehr gute Frage und auch sehr schnell beantwortet, indem du machst, was dir Spaß bringt.

ICH WERDE GLÜCKLICH, WENN ICH MACHE, WAS MIR SPAß BRINGT

So einfach wie dieser Satz, der wie in Stein gemeißelt hier steht, ist es nicht: Die Lage ist kompliziert, sehr kompliziert.

Nicht so sehr, weil es kompliziert ist, das zu machen, was einen Spaß bringt, sondern, weil wir Menschen kompliziert sind. Also den in Stein gemeißelten Satz doch wieder herausmeißeln und ersetzen durch:

Das Leben ist nicht dafür da glücklich zu werden, denn wir sind leider zu kompliziert dafür?

Das könnte man/frau so machen und dann ist das eben so. Der Artikel endet hier. Tschüß.

Falls du mutig genug bist, dich dafür zu entscheiden, das zu machen, was dir Spaß bringt, denn gebe ich dir ein paar Tipps dafür, dieses Glück zu verwirklichen. Übrigens ist mit Spaß hier nicht der Freizeitspaß gemeint, den du zeitweilig hast, weil du z.B. die Pyramiden gesehen hast, sondern der grundsätzliche Spaß am Leben. Messbar ist der Spaß am Leben z.B. daran, dass du morgens gerne aufstehst. Überdenke also mal folgende Dinge:

  • Deine persönliche Planung sollte dir wichtiger sein als die Planung anderer Leute für dich.
  • Um Pläne zu verwirklichen solltest du bereit sein, deine eigene Kraft auch für dich zu nutzen: eigene Pläne entwerfen, deine persönliche Zeiteinteilung vornehmen etc. und dir auch Ruhe und Entspannung gönnen, wenn du meinst, dass sie wichtig für dich ist.
  • Lass dich nicht von deinen Plänen ablenken.
  • Entwickle das Vertrauen, dass alles zur richtigen Zeit im ausreichenden Maße zur Verfügung steht.
  • Nutze deinen Verstand, um deine Herzenswünsche zu verwirklichen.
  • Löse dich von dem Gedanken, dass du Rücksicht auf dein Umfeld nehmen musst, denn niemand hat etwas davon, wenn du unglücklich bist und wer dich nur „liebt“, wenn du seinen Ansprüchen genügst, hat etwas Wesentliches noch nicht verstanden.
  • Gehe die Verwirklichung deines Traums in Etappen an, ein Schritt nach dem anderen. Genieße Teilerfolge und nutze die Euphorie für den nächsten Schritt.
  • Sehr hilfreich, um Pläne zu entwerfen, ist die Source-Methode, die ich bereits in einem Artikel beschrieben habe. Man kann sie mit Hilfe eines Buches selbst durchführen (Das Sedona-Stein-Orakel) oder diese z.B. in meiner Praxis mit meiner Hilfe durchführen.
  • Und ja, es gibt sicherlich auch immer Dinge, die etwas weniger Spaß bringen und dennoch gemacht werden müssen: Versuche sie, aufs Minimum zu reduzieren und halte dir den positiven Effekt der Tätigkeit vor Augen.

Das sind paar Tipps, die hoffentlich hilfreich für dich sind.

Viel Erfolg, denn es lohnt sich, glücklich zu sein!

Liebe ist stärker als Hass

Schon seit einigen Tagen gehen mir Gedanken zu diesem Thema durch den Kopf und wurden nun durch das apokalyptische Ereignis in Berlin noch einmal mehr verstärkt.  Heute wird  Weihnachten eingeläutet, ein traditionelles Fest der Liebe. Und tatsächlich liegt viel Liebe in der Luft. Da ist diese Vorfreude, das Vergnügen, dem anderen eine Freude zu machen, die Vorfreude auf intensive gemeinsame Zeit und schöne Erlebnisse. In welch einer kuriosen und irritierenden Weise stoßen diese beiden Energien und Kräfte hier aufeinander? Wie kann ich es akzeptieren und verkraften, dass beides so eng nebeneinander existiert?

Liebe ist beständig da und wo sie kann, bricht sie sich immer wieder ihre Bahn. Hass ist eine Energie, die immer wieder aus irgendwelchen „löchern“ heraufkriecht und die Herzen und Seelen der Menschen „befällt“.

Wie schütze ich mich vor Hass? Wie kann es mir gelingen, dieser Energie keinen Platz in meinem Herzen zu gewähren?

Dies ist so einfach und doch so schwer. Gebe ihr keinen Raum. Wenn der Hass anklopft, dann öffne einfach nicht. Und wenn es ihm doch gelingt, durch den Schlitz deines Briefkastens in deine Wohnung zu gelangen, dann schau ihn dir genau an. Frag ihn, was er bei dir will. Warum hat er Zugang in deine Wohnung gefunden? Während du ihn so betrachtest, wird er sich vielleicht aufblähen, sich in seiner ganzen Größe zeigen und versuchen, Zugang in dein Herz zu bekommen. Frage ihn, was man ihm angetan hat, dass er es nötig hat, sich so aufzublähen. Nehme ihn ernst und höre ihm gut zu, doch bleib distanziert. Kriege in jeder Einzelheit heraus, weshalb der Hass zu dir gekommen ist und nehme ihn ernst, so dass er beruhigt und befriedet wieder abziehen kann, du ihn in Liebe gewandelt hast. Wenn du das Gefühl hast, dass  er nicht gehen mag, setze ihn vielleicht in eine Ecke, wo er sein darf, so dass du immer wieder mit ihm kommunizieren kannst, bis er seine Daseinsberechtigung, den Grund seiner Anwesenheit, verloren hat und von alleine dein Haus verlässt.  Ohne diese Bewusstheit, dass Hass nichts anderes ist als eine Energie, die Besitz von dir ergreifen will, um dich als Werkzeug zu benutzen, bist du ihm ausgeliefert. Überprüfe dich, ob du deinen Tag mit liebevollen, verrückten und freudvollen Erlebnissen füllst oder ob du eher damit beschäftigt bist, durch dein Reden und Handeln beleidigend und zerstörerisch in dieser Welt zu wirken. Du wirst schnell merken, welcher der beiden Energien du selber gerade folgst.

So wie wir alle liebevoll unsere Wohnungen säubern, so schau regelmäßig nach, ob sich in einer Ecke deines Herzens  vielleicht nicht doch der Hass eingenistet hat und frage dich, ob es nicht Zeit wird, ihn aus dieser Ecke hervorzulocken und ihn ans Licht zu befördern. Da, wo der Hass Zugang erhält, wird er verwüsten und zerstören. Dort, wo es gelingt, die Liebe zum höchsten Gut und Hüter des Herzens zu erklären, werden die Menschen aufblühen und das Licht der Liebe in die Welt bringen.

Ich wünsche euch fröhliche, lustige, besinnliche und verträumte Weihnachten!

Wann findet seelisches Wachstum statt?

Eine der grundsätzlichen Menschheitsfragen, ist die Suche nach dem Sinn des Lebens. Für viele erschöpft sich der Sinn nicht als Mitglied einer Kette, die eben weiter geführt werden muss, zu existieren oder in der Konsumierung unzähliger Dinge, die etwaige Reize befrieden. Für viele bleibt, auch nach Befriedigung aller möglichen Bedürfnisse, die Frage nach der Sinnhaftigkeit des Seins.

Jede Person hat eine sehr individuelle Laufbahn auf dieser Erde, sehr unterschiedliche Ziele, die jeder einzelne für sich erreichen möchte. Das Konzept, das hinter diesen individuellen Erlebnissen steht, ist die Reifung der Seele. Wir wollen uns alle weiterentwickeln, machen Erfahrungen, um alte Denkmuster oder Verhaltensweisen abzulegen und um neue Erkenntnisse zu erlangen. Diese Erkenntnisse sind es, die uns zu einem reiferen Menschen werden lassen. Vielleicht wird dich der eine oder andere als weise erkennen. Dass du eine falsche Schlussfolgerung aus einer Erfahrung gezogen hast, wirst du spätestens dann erkennen, wenn du im Leben Kreise ziehst, d.h. sich ungünstige Erlebnisse in anderer Form wiederholen.

Woran erkenne ich, dass meine Seele reifen möchte?

Meist daran, dass sich der Himmel ein wenig verdichtet. Du merkst, dass der Wind in deinem Leben rauher wird, sich ein Ereignis offenbart, mit dem du nun umzugehen hast. Während der heftigsten Prüfungen in deinem Leben bist du meist allein, was nicht meint, dass kein Mensch mehr um dich herum ist, sondern du bist auf dich selbst gestellt. Nur du bist jetzt in der Lage bzw. in der Verantwortung zu entscheiden. Du fühlst dich, als ob du vor einem riesigen unlösbarem Problem stehst und diese Prüfungen tuen meist unglaublich weh.

Hier fängt bereits deine Entscheidungskraft an: Nimmst du die Challenge an oder entziehst du dich? Du kannst dich ihr natürlich entziehen, denn unser freier Wille lässt dies unbedingt zu. Höchstwahrscheinlich wirst du in deiner seelischen Entwicklung stagnieren. Falls du die Herausforderung annimmst, hast du bereits einen riesigen Schritt geschafft. Nun begibst du dich auf ein Terrain, das ich am liebsten mit einem sehr unwegsamen Gelände vergleiche und erwartest die einzelnen Ereignisse, die auf dich zukommen. Für mich war es z.B. die Entscheidung meine drei Kinder mit all meiner Kraft alleine zu erziehen. Hierfür muss so Vieles bedacht werden, wie das Glück und Wohlbefinden der Kinder, die Finanzierung des Lebens, die eigenen Kapazitäten oder das soziale Netzt. Während dieser Prüfung, beklatscht dich niemand oder tritt als großzügiger Sponsor in dein Leben. Die Umstände können sehr widrig sein und du allein musst mit dir und deinem Gewissen entscheiden, wie die Situation im wahrsten Sinne des Wortes zu meistern ist. Du wirst in dieser Zeit soviel lernen und vor allem lernen, im Regen zu tanzen! Bestimmt wird es Momente geben, in denen du aufgeben willst und komplett an deine Grenzen kommst. Genau das sind die Momente des stärksten seelischen Wachstums. Diese Momente sind so anstrengend wie vielleicht auch die letzten Minuten  einer realen Geburt. Tatsächlich wird genau in diesem Moment, wenn du dich so weit unten fühlst und dennoch weiter gehst, ein neuer unendlich gereifter Mensch geboren. Du hast die Prüfung bestanden, hast dich mit deinen schwärzesten Ängsten auseinandergesetzt, hast das für dich unvorstellbare durchlebt, so dass dieses unwegsame Gelände für dich vertraut geworden ist. Du hast deine Ängste, die sich vielleicht als morastige unheimliche abgestorbene Bäume dieses Geländes dargestellt haben, in wundervolle blühende Pflanzen verwandelten. Ich fühle mich zum Beispiel  nicht mehr als Opfer, sondern bin dankbar und sehr häufig auch glücklich, mit drei sehr lebensfrohen und individualistischen Kindern zusammen leben zu dürfen. Sie haben mir nebenbei beigebracht innig zu lieben, mich durchzusetzen und trotzdem auch immer auf mich selbst zu achten und mich zu lieben. Diese Prüfungen des Lebens können so extrem sein,  so dass die Freude und Erleichterung über das Bestehen eine nie gekannte Euphorie auslöst.  Das Gefühl von Freiheit und Angekommensein wird dir durch kein materielles Gut dieser Welt ersetzt werden können. Seelisches Wachstum erfolgt, wenn du deine Komfortzone verlässt bzw. häufig auch den Umständen entsprechend verlassen musst und den Mut besitzt, dieses unbekannte und unheimliche Gelände zu betreten und mit Licht und Liebe auszufüllen.

Du hast die Orientierung verloren?

Manchmal sehen wir den Wald voller Bäumen nicht mehr. Wir sehen so viel, aber im Grunde gar nichts, weil wir den Durchblick verloren haben. Wir sind permanent in Bewegung, bewegen uns aber kein bisschen von der Stelle. Am Abend eines solchen Tages, an dem sich ein Termin an den nächsten reihte, stehen wir da und fragen uns, ob dieser Tag irgendwie gut war? So viel gemacht und gefühlt so gar nichts erreicht. Einigen Menschen geht es selbst an ihrem Lebensabend noch so.

Wenn du dich gerade in diesem Lebensgefühl befindest, mach einfach mal gar nichts, um die Orientierung wieder zu erhalten. Ja natürlich drängen dich schon wieder unendlich viel Termine und du wirst dich fragen, wie du aus deinem Hamsterrad aussteigen kannst, während es scheinbar automatisch ständig weiter dreht. Sei es dir wert und bringe die Tretmühle einmal zum Stehen. Nehme dir zwei oder drei Tage Zeit für dich. Ohne feste Termine, Verpflichtungen oder irgendwelche Verabredungen und mache einfach mal nichts. Sitze einfach mal nur herum oder döse auf der Couch. Ein Teil in dir wird dich drängen, endlich etwas Vernünftiges zu tun! Einfach nur so zu sein, wird dir diese Stimme erklären, ist Zeitverschwendung und wenig sinnvoll. Du kannst diese Stimme getrost überhören und einfach mal nichts machen, was irgendwie sinnvoll ist.

Nach einer Weile wirst du eine andere Stimme hören, die Stimme deines Herzens. Plötzlich machst du intuitiv Dinge, die dir Spaß bringen. Vielleicht beginnst du, dir alte Urlaubsfotos anzuschauen, gehst raus und machst was im Garten, deine Füße tragen dich in den Wald zu einem schönen Waldspaziergang oder deine Hände wählen die Nummer eines guten Freundes/Freundin. Auch wenn dir einige Dinge wenig sinnvoll erscheinen, lass sie zu, denn deine Seele, der du jetzt die Führung überlässt, weiß was dir gut tut. Es kann sehr gut passieren, dass du beim Waldspaziergang plötzlich die Lösung zu einer Frage erhältst, die dich schon lange beschäftigt, eine Angelegenheit, die mega kompliziert erschien, zerfällt plötzlich in ihre Einzelteile und du kannst sie von mehreren Seiten klären. Eine gute Idee für deine Lebensplanung kommt dir in den Sinn, die dich so begeistert, dass du sofort merkst, dass sie die richtige ist!

Lass dich darauf ein, dich von deiner Seele lenken zu lassen. Die ersten paar Stunden, vielleicht auch der erste Tag wird anstrengend sein, denn auch nichts zu tun, ist nicht immer leicht auszuhalten. Spätestens, wenn du deiner innersten Stimme beginnst zu folgen, wirst du merken, wie erholsam es ist. Entspannt und neu fokusiert kannst du jetzt den Alltag wieder mit ganz anderen Augen sehen und statt im Hamsterrad zu rennen, selber dein Lebenstempo bestimmen und dein Leben bewusster delegieren.

Ich wünsche dir einen erholsamen Spätsommer <3

Der Abstieg vor dem Aufstieg

Wieso eigentlich dieses ganze Chaos im persönlichem Leben und auch kollektiv? Macht es tatsächlich Sinn, kann man überhaupt ernst genommen werden, wenn man in der momentanen weltpolitischen Situation von einem Aufstieg spricht? Wo genau ist die Veränderung der Menschheit zu lichteren, liebevolleren, einfühlsameren Wesen? Wo ist die Welt, in der sich der Mensch nicht mehr fürchten muss, vor dem materiellen Untergang? Diskriminierungen, Unterdrückung, Militäreinsatz und Folter sprechen eine andere Sprache. Das scheint doch alles sehr weit von einem friedlichen & harmonischen Miteinander entfernt zu sein. Und genau so ist es auch, es ist das krasse Gegenteil von dem, wonach sich so viele Menschen sehnen! So viele wünschen sich, morgens aus der Haustür zu gehen, auf freundliche Menschen zu stoßen, die uns begrüßen und wertschätzen. Viele wollen keine Nachrichten mehr von den ganzen schlimmen Dingen hören, von denen so eindringlich ständig und überall berichtet wird. (Oh, da ist gerade wieder jemand Amok gelaufen…ach Schatz, hast du an deine Brotdose gedacht?). Wir wünschen uns sehnlichst mehr Harmonie im Freundes- und Familienkreis, weniger Stress im Leben, mehr Mit- als dieses ständige Gegeneinander.

In vielen Bereichen befinden wir uns gerade in den Kellergewölben unserer Zivilisation. Weshalb begeben wir uns gerade allein und kollektiv in die Kellergewölbe unseres Seins? Weil dort über die Jahrtausende das ganze Gerümpel abgestellt worden ist. Es modert dort vor sich hin, es stink. Es leben dort Geister, die keiner mehr ruft, die aber, irgendwann mal in diesen Keller geschupst, wieder ans Licht wollen. Es fing damit an, dass ein Lichtstrahl in diesen Keller des individuellen Seins und der Menschheit insgesamt viel und nun ein Prozess losgetreten wurde. Wir sind mitten in dem Prozess, uns mit diesem zuvor mit sieben Schlössern versiegelten und mit Brettern extra vernageltem Keller zu widmen. Diese Schlösser sind sozusagen gesprengt und wer ein sauberes Haus haben will, seine Leichen im Keller entfernen möchte, begibt sich nun langsam aber sicher die Kellertreppen hinunter. Es bleibt nicht aus, dass uns der Gestank, die ganze Atmosphäre sehr stark anekeln und die Angst weiter in den Keller hinabzusteigen all gegenwertig ist. Doch der/die Mutige merkt schnell, dass das Aufräumen, Entrümpeln, erlösen von alten Geistern was sehr Befreiendes hat. Um diese modrige Masse greifen zu können, muss sie sich noch einmal zeigen. Alles Gerümpel, verfaulte Gegenstände müssen wir uns noch einmal anschauen, um sie dann endgültig dem Licht zu übergeben. Dort aufzuräumen benötigt sehr viel Kraft! So ist es nicht verwunderlich, dass viele Menschen sehr erschöpft sind, sich regelmäßig aus diesem Keller wieder heraus begeben, um erst einmal wieder aufzutanken. Da unten lauern auch Wesen, die so tun als ob sie unbezwingbar wären, viele unterschiedliche Gestalten annehmen können, diverse Sicherheitsvorkehrungen getroffen haben, um nicht entdeckt zu werden. Vielleicht dauert es etwas länger, sie aus dem Keller zu kriegen. Doch der Lichteinfall in diesen Keller lässt ihnen keine Chance. Früher oder später müssen sie weichen.

Wenn wir uns also in diesem Keller befinden und gerade in einer besonders ekeligen Ecke sauber machen, ist es wirklich sehr schwer zu erkennen, dass es insgesamt schon soviel passiert ist. Wir haben im Gegenteil das Gefühl, dass diese Reinigung eine unmöglich zu erledigende Aufgabe ist. Was vielleicht zunächst aussah wie ein kleiner Keller, scheint ein riesiges unübersichtliches unterirdisches Labyrinth zu sein.

Was hilft da, um den Glauben nicht zu verlieren, dass irgendwann mal alles wieder strahlt und glänzt und wir uns auch mit und in diesem Keller wieder zuhause fühlen können?

Der Glaube an sich selbst, Vertrauen in Gott, Zuversicht und Liebe für sich und alles was ist. Dann ist der Mensch wie eine kleine goldene und leuchtende Kugel: Er sitzt mitten in diesem Chaos, lässt sich von diesem jedoch nicht sonderlich beeindrucken. Gleichzeitig versprüht er ganz automatisch soviel Licht, dass alles Dunkle weichen muss.

So ist der Abstieg der sichere Weg zum Aufstieg.

 

 

 

 

 

Einfach mal Party machen!

Immer diese Partypeople! Die haben doch den Ernst des Lebens gar nicht erkannt! Was tanzen die auf den Tischen, lachen über das dümmste Zeug als ob es kein Morgen gäbe! Sie pogen und rocken auf der Tanzfläche ohne auch nur eine Sekunde über das ganze Leid der Erde nachzudenken! Unverantwortlich!!!

Oh, eigentlich fehlt nur noch ein Verbotsschild in der genormten Gesellschaft: Lachen, Tanzen und Freuen verboten. Bei Nichteinhaltung werden wir dein Gewissen solange belagern, bis dich deine Schuldgefühle über deine unverschämten Ausbruch von gelebter Fröhlichkeit in die Knie zwingen.

Das ist die traurige Wirklichkeit. Wer mal ausgelassen fröhlich ist, mit dem kann was nicht stimmen. Der/die ist irgendwie verdächtig.

Tatsächlich sind einige Menschen unter Alkoholeinfluss denn tatsächlich fröhlich, da sie es ja im Grunde nicht sind, sondern der Alkohol macht das ja mit ihnen. Mit dem Konsum wird die Entschuldigung für das unverschämt fröhliche Verhalten quasi direkt mitgeliefert.

Seit sehr sehr langer Zeit wird echte Fröhlichkeit mit Unseriösität, Oberflächlichkeit und sogar mit zu großer Offenheit verbunden. Was genau ist denn nun so verkehrt daran,  um 2 Uhr morgens sein Jodeldiplom zu erwerben, sich von einem Kumpel wie eine Wachsfigur übers Tanzparkett schleifen zu lassen oder sich über den „Ausdruckstanz“ anderer Leute zu freuen?

Gar nichts!

Für die Gesundheit gibt es kaum etwas Besseres als mal wieder so richtig ausgelassen zu feiern. Rein spirituell bringt Fröhlichkeit eine Energie (gelb) mit sich, die eine sehr heilende Wirkung hat. Es ist eine sehr wirkungsvolle Therapie, da diese gelbe Energie tatsächlich auf sehr unkomplizierte Art und Weise dunkle Blockaden (z.B. Ängste) einfach mal so auflöst. Der Energiekörper eines Menschen kommt damit wieder mehr ins Gleichgewicht. Wenn denn an so einem Partyabend noch nette Gespräche geführt werden, (so mal von Mann zu Mann oder von Frau zu Frau) und hier und da auch ein bisschen geflirtet wird (rosafarbende/rote Energie), dann führt so ein Partyabend unter echten Partypeoplen (Es gibt etliche Menschen, die auch einfach gar nicht in der Lage sind, wirklich zu feiern) genau dazu:  Diese Menschen leben anders, intensiver und sind einfach glücklicher!

 

 

 

Stell dir vor: Wir haben das Paradies auf Erden und keiner merkt’s!

Überleg dir mal kurz, was das Paradies auf Erden für dich wäre. Für dich jetzt, ganz persönlich! Ich meine jetzt wirklich so ein Leben, in dem es dir persönlich komplett gut geht.

Damit beginnt nämlich zunächst einmal das Dilemma, denn viele Menschen wissen gar nicht mehr, was sie persönlich so richtig glücklich macht. (1. Hausaufgabe: Was macht mich glücklich?) Gut, denn fangen wir mal an zu überlegen, was so richtig bockt: Kissenschlacht, wild tanzen, knutschen, lachen bis der Arzt kommt, richtig spannende Bücher lesen, Urlaub planen, Keimlingen beim Wachsen zusehen, mit dem Fahrrad einen Berg runterfahren, hüpfen, sich Geschichten ausdenken, surfen, ein Bild malen….Ich hoffe, es war was für dich dabei. Denn überlegen wir mal weiter. Weshalb tust du diese Dinge nicht? Denn wirst du vielleicht antworten: „Ich habe keine Zeit dafür. Ich muss arbeiten.“ Jetzt sag das noch mal: „Ich habe keine Zeit dafür. Ich muss arbeiten“. Hört sich das nicht extrem merkwürdig an? Du hast keine Zeit, dein Leben zu genießen, weil du arbeiten musst? Ja, warum bist du dann überhaupt hier? Tatsächlich wurde Sklaverei inzwischen (offiziell) abgeschafft und du bist ein freier Mensch. Frei! Denn sagst du: „Wenn ich nicht arbeite, verdiene ich kein Geld. Ich habe dann nichts mehr zum Essen.“ Denn musst du also soviel arbeiten, nur um essen zu können? „Nein ich muss auch noch Geld haben, um mein Haus oder Wohnung zu bezahlen, Auto, Gebühren hier und da, Versicherungen, Telefonanschluss, Handy…“ Aha, denn verdienst du also Geld, damit du es dir leisten kannst, arbeiten zu gehen? “ Ja, im Extremfall sieht das so aus. Einige haben sogar mehrere Jobs, um es sich leisten zu können, arbeiten zu gehen…“. Jetzt rate ich dir, schraub zurück und hole dir das zurück, was der LUXUSARTIKEL NUMMER 1  ist: nämlich ZEIT.

Das einfache Geheimnis glücklich zu sein und trotzdem (natürlich immer im Einklang mit unserem Planeten) genug Geld zu haben ist: Glücklich zu sein. Jetzt sagst du bestimmt, dass ich spinne! 😀 Aber ehrlich finde ich deinen Versuch (Arbeiten ohne Zeit zum Glücklichsein) noch viel kurioser!  Irgendwie erinnert mich dein Versuch glücklich zu werden an einen Hund, der versucht eine Wurst zu schnappen, mit der jemand ewig vor ihm herläuft.

„Wie hole ich denn nun meine Zeit zurück?“ Gehe am besten schrittweise vor und überstürze nichts. Folgendes empfehle ich dir:

1.) Spare Dinge ein, die du nicht wirklich benötigst, um glücklich zu sein. Denn hast du vielleicht mehr Geld, um zu reisen oder eben auch um weniger zu arbeiten.

2.) Halte dich in der Arbeitswelt und auch privat von Menschen fern, die dich deiner persönlichen Lebenskraft und -zeit berauben. Manchmal reicht ein kreativer Gedanke, eine gute Intuition eines ausgeruhten Menschen, woran andere fünf Tage arbeiten!

3.) Kehre zurück zu simplen und für dich schönen Lösungen, was Nahrung, Wohnen, Kleidung usw. betrifft.

4.) Plane Zeit fürs Glücklichsein ein. Diese Zeit für dich, mit Freunden, Hobbies u.ä. wird nicht angerührt wie ein Sparkonto für den Urlaub in Peru.

5.) Entdecke langsam aber sicher wieder dich selbst.

Wenn du an diesem Punkt angekommen bist, hast du schon einiges erreicht. Nun nur noch ein kurzer Ausblick: Wenn du wieder weißt, wer du bist, wirst du auch wieder wissen, was du richtig gut kannst und womit du eigentlich wirklich dein Geld verdienen willst.  Denn ist Arbeiten nicht mehr Arbeit, sondern ein Teil des Glücklichseins! So ist das gemeint mit: „Du wirst glücklich, wenn du glücklich bist.“ Nun aber erst einmal die ersten Schritte!

 

Und jetzt geht`s an die Arbeit, sich das Glück zurück zu erobern.

Eure Runi

Umgang mit heftigen Auseinandersetzungen

Streit ist eine Bestandteil unseres Lebens, der uns sehr viel unserer Kraft nimmt. Wenn dieser in einer konstruktiven Weise geführt wird, von heftigen Diskussionen begleitet ist und schließlich zu einer Lösung führt, ist der Zustand der inneren Anspannung  akzeptabel, da der Mensch sich insgesamt weiterentwickelt hat, der Streit beigelegt ist und die Energie wieder zum Leben zur Verfügung steht. Es gibt jedoch auch Auseinandersetzungen, die dauern ewig, werden unterschwellig geführt und binden unsere Lebensenergie. Soviel Hass und Abneigung stecken in uns und werden auf die andere Person projiziert.

Der/die Grollende sollte sich zunächst kritisch fragen, ob er/sie diesen Zustand aus irgendeinen Grund braucht, oder ob sie sich aus dieser negativen Bindung zur anderen Person lösen möchte. Diese Entscheidung ist zunächst zu fällen. Ich gebe zu bedenken, dass Groll, den wir in uns tragen und in die Welt hinausschicken,  insgesamt für uns selbst sehr nachteilig ist. Er hat Auswirkungen auf die Gesundheit und auf eine positive Entwicklung des eigenen Lebens, denn wir stagnieren, gefangen in unseren negativen Gefühlen für eine Person.

Wie kann ich mich lösen von diesem Hass/Ärger auf/über eine bestimmte Person? Gibt es da einen Trick? Natürlich, denn sonst würde ich jetzt nicht diesen Artikel schreiben.

Die Wahrheit, weshalb du dich gerade über diese eine Person so ärgerst und ihr alle möglichen  negativen Gefühlen sendest, ist, dass sie einen Teil in dir darstellt, mit dem du nicht im Frieden bist. So einfach ist das. Nein, schreist du jetzt vielleicht heraus, so scheiße wie der/die bin ich bestimmt nicht. Alleine, wenn ich sie/ihn sehe wird’s mir übel….

Nun tauchen wir mal ab und schauen uns den inneren Konflikt in dir selbst an, den du äußerlich mit einer anderen Person führst. Du sagst vielleicht: „Der/die geht doch über Leichen, um ihre Ziele zu erreichen!“ „Der/die hat doch die totale Profilneurose, dabei versucht er/sie doch nur seine ganze erbärmliche Unsicherheit zu vertuschen…“ usw.

Jetzt der Trick: Stelle dir vor, dass in dir selbst eine Großfamilie wohnt. Diese Person, die du im außen „hasst“ ist ein Teil von dir und auch die Person, die du jetzt in dem aktuellen Streit darstellst. Ein weiteres Mitglied deiner Großfamilie  ist so eine Art Familienpapa oder -mama.  Diese Elternfigur in dir möchte den Streit der anderen beiden beilegen, denn beide werden sehr geliebt. Lass nun diese beiden zerstrittenen Personen der Elternfigur gegenüber zu Wort kommen. Sie dürfen sich alles an den Kopf werfen, was vorgefallen ist. Die Elternfigur hört sich alles geduldig an. Alle negativen Emotionen dürfen die Zerstrittenen zulassen, rauslassen und die Elternfigur hüllt alles in Liebe ein, so dass die negativen Emotionen dann tatsächlich auch aufgelöst sind. Wichtig ist, dass sich aufrichtig gegenseitig verziehen wird und dass man/frau sich selbst verzeiht, wenn eigene Fehler vorliegen. Das kannst du gerne auch alles aufschreiben. Wenn alles raus- und losgelassen wurde, was anlag, merken die beiden, dass sie auch sehr viel haben, was sie miteinander verbindet. Sie sind fast schon verwundert, dass sie sich tatsächlich mal so gestritten haben. Das es soweit kommt, kann natürlich ein bisschen dauern, denn so ein Streit kann sehr vielschichtig sein!

Wiederhole diese Übung sooft du merkst, dass unangenehme Gefühle zwischen dir und einer anderen Person stehen und achte auf die Veränderungen, die deine meditativen Übungen im Außen mit sich bringen.

Viel Erfolg dabei :-)!